Diese Geschichte handelt von einem Studenten, welcher auf Grund einer klugen Idee sich von allen seinen Wettbewerbern abgrenzen konnte und seinen Markt für Jahre dominiert hat.
Wie alles begann…
Wir schreiben das Jahr 1960. Tom Monaghan und sein Bruder James betreiben einen Pizzaservice-Laden, den sie für 500 $ erworben haben, um sich ihr Studium zu finanzieren. Sie wechseln sich Tag und Nacht mit dem Arbeiten ab, so dass einer immer arbeitet und der andere studieren kann.
Allerdings wirft der Laden nicht viel ab und so ist James froh, als sein Bruder ihm einen alten Volkswagen Käfer für seinen Besitzanteil anbietet. Er nimmt das Angebot dankend an, was sich als die wahrscheinlich schlechteste Entscheidung seines Lebens erweist, und braust in seinem „Flitzer“ davon.
Tom arbeitet nun noch härter und kommt kaum noch zum Studieren. Allerdings bleibt der Umsatz weiterhin gleich – bis Tom der entscheidende Einfall kommt.
Die entscheidende Erkenntnis
Er hatte beobachtet, dass sein Geschäft, welches sich in Universitätsnähe befindet, besonders eine Art von Kunden anzieht.
Da wir uns hier in den Sechzigern befinden, tendieren viele Studenten dazu Zigaretten zu rauchen, welche neben Tabak noch eine andere pflanzliche Substanz beinhalten.
Diese Substanz hat den netten Nebeneffekt, dass sie ihre Konsumenten unglaublich hungrig macht. Und dieser Hunger muss vor allem mit kalorienreicher Nahrung gestillt werden. Den Konsumenten ist es dabei egal wie gesund oder geschmacklich hochwertig jene Nahrung ist; sie sollte nur viel sein und sie wollen sie möglichst schnell haben.
Doch nicht nur das…
Ein weiterer Effekt ist, dass Personen nach dem Konsum dieses Stoffes ziemlich faul werden und nicht unbedingt darauf aus (und fähig) sind, lange Fahrten zur Beschaffung von eben dieser kalorienreichen Nahrung zu unternehmen.
All dies zusammen genommen bringt Tom auf die Idee für folgenden Slogan. Dieser Slogan ist so stark und mächtig, dass er Domino`s Pizza (so heisst Toms Pizza Service) fast über Nacht in ein Multi-Millionen Unternehmen verwandelt, mit einem jährlichen Umsatz von über 1,4 Milliarden Dollar.
Der Slogan…
Der Slogan besteht aus nur 8 Wörtern und lautet:
Heiße, frische Pizza, geliefert in 30 Minuten oder weniger.
Sonst nichts.
Kein Versprechen für die beste Soße, den knusprigsten Teig, den reichsten Belag oder etwas anderes.
Nichts.
Einfach nur die Garantie, dass die Pizza in unter einer halben Stunde geliefert wird –
was auch das Einzige ist, was von den Konsumenten verlangt wird.
Doch dieses einzigartige Versprechen ist dafür verantwortlich, dass die Bestellungen in die Höhe schießen und innerhalb kürzester Zeit weitere Domino`s Filialen (Anfangs alle in Universitätsnähe) eröffnet werden.
Tom hat ganz genau erkannt, wer seine Zielgruppe ist und daraufhin seine Botschaft genauestens auf sie ausgerichtet.
Er hat eine Antwort auf die mit Abstand wichtigste Frage gefunden, die sich ein Unternehmer stellen kann.
Diese wichtige Frage lautet:
„Weshalb mich? Weshalb sollte jemand mich auswählen, unabhängig der vielen anderen Möglichkeiten und Optionen, die er hat? Was macht mich so einzigartig, dass meine Zielgruppe sozusagen gezwungen ist mich auszuwählen?
Und diese Frage zu beantworten ist nicht einfach, was auch der Grund dafür ist, dass die Antwort darauf so unglaublich wertvoll ist.
Der technische Begriff im Marketing lautet dafür übrigens: „Unique Selling Proposition oder USP“ (manchmal auch Einzigartiger Verkaufsvorteil) .
Wenn Sie die Antwort auf diese Frage wissen, wenn Sie also Ihre USP gefunden haben, dann ist das so wertvoll wie ein 6er im Lotto – und beim Marketing-Mindset deutscher Unternehmen auch genauso selten, wenn nicht sogar noch seltener. Denn nichts bringt mehr Umsatz in der Gastronomie, als eine gute Positionierung mit einer USP:
Ein erster Schritt dahin, ist den eigenen Markt, seine Kunden und die Zielgruppe, genauestens zu kennen. Wenn Ihnen deren Wünsche, Bedürfnisse und Probleme bekannt sind, können Sie die Lösung schaffen – und diese dann auch auf Papier setzen.
Es lohnt sich.
Machen Sie doch den kurzen Test, wie gut Sie Ihre Gäste kennen.
2 Gedanken zu „Vom Pizzabäcker zum Millionär“
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